November Me

"Nichts ist schneller als Glück" – 15.03.2024

Von der Schwere und Leichtigkeit des Nichtfesthaltenkönnes: Meine neue Single „Nichts ist schneller als Glück“

Alles kommt und alles geht – vielleicht lässt sich damit das Leben und die ihm innewohnende Nähe von Schmerz und Zauberschönheit in einem Satz beschreiben. Einem Satz, der sich so nüchtern wie schwermütig sagen lässt, natürlich. Kurz bevor meine Tochter geboren wurde, wähnte ich mich an so einem Punkt, der Schmerz und Glückseuphorie sich in gleicher Intensität überschlagen lässt, wissend: Jetzt wird alles anders.

An einem Abend auf den letzten Metern vor der großen, kaum absehbaren Veränderung saß ich mit erwartungsfroh-mulmigem Gefühl am Fenster, blickte auf die regennasse Straße in Berlin-Wedding und schrieb ein Gedicht mit dem Titel „Nichts kommt zurück“ in mein Tagebuch, das mir sofort eher wie ein Lied erscheinen sollte – basierend auf ein paar Spielereien mit dem E-Moll-Akkord war es in kaum einer Stunde fertig.

Lieder, die wie dieses fast von allein zu mir kommen und deren Entstehen nicht durch lyrisches „Bemühen“ (und vielleicht das eine oder andere gekünstelte Wort) angeschoben werden muss, gehören von je her zu meinen liebsten. Doch nicht nur aus diesem Grund ist „Nichts ist schneller als Glück“ für mich ein kleines Werk von großer Bedeutung. Ich mag es auch deshalb wahnsinnig gern, weil es einigermaßen bündig zusammenfasst, worüber ich in vielen meiner Lieder gesungen habe: Das Rätsel der Zeit, die Unmöglichkeit, sie anzuhalten und mein Versuch, einzelne Momente zu „bewahren“. Zudem, na klar, markiert das Lied für mich einen meiner wichtigsten Lebensumbrüche.

Ein großer Dank geht an Simon Gordeev, mit dem ich schon lange zusammenarbeite und der mit mir eine Form für dieses Lied gefunden hat, die es auch klanglich zu einem meiner liebsten eigenen macht. Auch das Glockenspiel und andere Elemente des Songs kommen von ihm. Danke für Deine Geduld, Simon! Dank geht auch raus an Woosterhausen – immer wieder schön, mit Dir zusammenzuarbeiten, auch ganz spontan und ohne konkrete Ahnung, wohin die filmische Reise geht. Ich freue mich sehr darüber, dass der Song nun Bewegtbild-Zuhause hat. Last but not least freue ich mich sehr über die Unterstützung meines Labels Unseralleins, ohne das der Song bisher nicht so viele Ohren erreicht hätte. Danke vielmals, Jo!

Posted on